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German Cancer Survivors Week 2023

Unter dem Titel „Krebs: Die Suche nach einer passenden klinischen Studie“ hielt Prof. Dr. med. Thorsten Schlomm, Gründer der DNA-Med gGmbH am 03. Juni einen Vortrag bei der Deutschen Krebsstiftung in Kooperation mit der Berliner Krebsgesellschaft. Thematisiert wurde zum einen der Ablauf von Selbstregistrierung, Befund hochladen bis hin zu der Empfehlung für eine Gensequenzierung, Therapieanpassung oder Einschluss in eine Studie.

Weitere Informationen rund um die Cancer Survivors Week finden sie auf der Homepage der Deutschen Krebsstiftung.

 

Nationale Dekade gegen Krebs und DNA-Med

3 Fragen an Gründer Prof. Dr. med. Thorsten Schlomm in dem Interview mit der Nationalen Dekade gegen Krebs:

  1. DNA-Med ist eine digitale Plattform, die Männer mit Prostatakrebs den Zugang zu einer für Ihre Bedürfnisse personalisierten Therapie ermöglichen möchte. Wie gehen Sie dabei vor?
  2. Was sind die aktuellen Fragestellungen im Bereich Prostatakrebs? Woran wird geforscht?
  3. Was hat Sie dazu bewogen, der Nationalen Dekade gegen beizutreten? Was möchte DNA-Med in der Dekade erreichen?

 

 

Präzisionsmedizin für Prostatakrebspatienten

Im Interview erzählt Prof. Dr. med. Thorsten Schlomm, wie das Netzwerk funktioniert und was DNA-Med in der Nationalen Dekade gegen Krebs erreichen möchte.

Jetzt im Tagesspiegel Background

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Gesundheit & E-Health

 

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Thorsten Schlomm
Direktor der Urologischen Klinik an der Berliner Charité

Im deutschen Gesundheitssystem navigieren Ärzte immer noch im Sinne historischer, vor allem analoger Straßenkarten. Gebraucht werden jedoch agile, digitale Navigationssysteme auf Basis von ständig aktualisierten Real-World-Daten. Hierfür hält Thorsten Schlomm, Direktor der Klinik für Urologie an der Berliner Charité, die benötigten Informationsquellen bereit.

Im Friesland an der Nordseeküste wuchs Thorsten Schlomm ländlich und behütet in Sandel, in der Nähe von Jever, auf. Ursprünglich wollte er Informatik mit dem Nebenfach Künstliche Intelligenz studieren, in Bonn hae er schon eine Zusage. Stadessen absolvierte er seinen Zivildienst im lokalen Krankenhaus Sanderbusch. Der Vater eines Freundes, Chefarzt in der Klinik, bot ihm dies an. Mit Künstlicher Intelligenz hat Schlomm heute dennoch zu tun.

In Göttingen studierte er anschließend Humanmedizin. Nach seinem Physikum beschäftigte er sich insbesondere mit molekularer Tumorforschung in der Pathologie. Während seiner zwei Auslandsaufenthalte in New York und Cleveland, erzählt er im Gespräch mit Tagesspiegel Background, sei ihm bewusst geworden, dass eine Spezialisierung unausweichlich war, um bessere klinische und wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen. „Das geht natürlich nur, wenn es eine kritische Masse an Ärzten gibt, damit trotz Spezialisierung alle Fachbereiche abgedeckt sind“, sagt Schlomm.

Mit diesem Bewusstsein zog der heute 49-Jährige nach Hamburg und arbeitete in der Martini-Klinik, dem Prostatakrebszentrum der Hafenstadt. Seit 2018 ist er Professor sowie Direktor der Klinik für Urologie an der Berliner Charité. Er hält die Balance zwischen medizinischer Verantwortung, kaufmännischen Geschäftsprozessen und Forschung.

Zentrale Datenbank für maßgeschneiderte Therapien

Schlomm hat eine Vision: Netzwerkmedizin für alle Tumore. Um seine Betrachtungsweise zu verdeutlichen, zieht er einen Vergleich zu analogen Landkarten und Google Maps: „Die gedruckte Karte wurde früher alle paar Jahre herausgegeben. Ganz aktuelle Baustellen oder Staus konnten da zeitlich nicht immer berücksichtigt werden. Bei Google Maps sind Echtzeit- Verkehrsinformationen allerdings automatisch vorhanden, weil Google weiß, wo sich die User aktuell befinden. Und so könnten auch Patientendaten und neue medizinische Studiendaten durch digitale Medizindatenspeicherung automatisch und flächendeckend abgerufen und zum Wohle aller Patienten miteinander verknüpft werden.“

Um die Expertise der Charité beispielsweise in die hinteren Ecken Brandenburgs zu bringen, gründete Schlomm mit der Agentur „Die Brückenköpfe“ und „Frank Michalak Consulting“ das Netzwerk DNA-Med, das von der Charité und dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) sowie der AOK-Nordost unterstützt wird. Niedergelassene uroonkologische Ärzte, egal wo, können ihre Patienten dazu einladen, sich auf der Webseite zu registrieren und ihre Behandlungsgeschichte einzutragen. „Wie bei Google Maps begleiten wir als Ärzte die Patienten auf ihrem Weg, indem wir die Daten einsehen und unter Berücksichtigung des medizinischen Fortschritt auswerten. So können wir Patienten wichtige Studien oder genetische Untersuchungen empfehlen, ohne dass diese jemals bei uns gewesen sind“, sagt Schlomm.

Die Empfehlungen gehen dabei immer an die behandelnden Ärzt:innen. Durch die Möglichkeit der strukturierten Verknüpfung von Gesundheitsdaten können auch die Optionen für neue Patient:innen berechnet und unter anderem Nebenwirkungen schneller erkannt werden.

Eine Frage der Technik

„Im Laufe des Pilotprojekts haben wir gelernt, dass, wegen fehlender Digitalisierung, ganz Viele auf der Strecke bleiben“, sagt Schlomm. Milerweile wurde eine Telefonhotline eingerichtet, um dem entgegenzuwirken. Anfang 2023 soll das bestehende Netzwerk überarbeitet als App angeboten werden. Patient:innen können ihre Befunde fotografieren und hochladen – ganz im Sinne der elektronischen Patientenakte. Ausgebildete Fachkräfte geben diese Daten, gemäß „good medical practice“ (GCP), in eine elektronische Studiendatenbank, die pseudonymisiert der Forschung zur Verfügung steht.

Wer das System nutzen möchte, kann mit einem abgestuften Einwilligungskonzept Häkchen setzen und sich damit einverstanden erklären, dass die eigenen Daten analysiert werden. Die gesammelten Daten werden dazu genutzt, um sie miels Algorithmen weiterzuentwickeln und krankheitsspezifische Zusammenhänge und Empfehlungen am Ende schneller und genauer erstellen zu können. Davon profitieren die App-User – so wie Google Maps eben weiß, wo auf der Autobahn man sich befindet, um im Falle eines Staus einen alternativen Weg anzuzeigen. Wer das nicht möchte, nutzt die App nicht.

 

Sophie Rosenfeld
Redakteurin Tagesspiegel Background
veröffentlicht am 25.10.2022

Foto: Daniel Menan

Die Yes!Con 3.0. Wir waren dabei:

Am Wochenende vom 15.-16. Oktober 2022 fand die YES!CON 3.0 statt. Veranstaltet wird diese seit 2020 von der yeswecan!cer gGmbH, die an Krebs erkrankte Menschen unterstützt und die Kommunikation von Betroffenen untereinander fördern will, zum Zwecke des informationellen Austauschs sowie zur Selbsthilfe.

Auch unser Team war dieses Jahr vertreten. Unter dem Slogan: Wie digitale Medizin Krebstherapien optimiert, stellte Gründer Prof. Dr. Thorsten Schlomm unser Pilotprojekt aus Berlin, Brandenburg vor. Gemeinsam mit der Klinik für Urologie an der Charité Berlin und der Unterstützung durch örtliche Krankenkassen konnten schon vielen Patienten mit Prostatakarzinom ein schneller, effizienter Zugang zu Studien und Gensequenzierung eröffnet werden.

Wie schaffen wir es die neusten Forschungen in die Praxis zu bringen? Das medizinische Wissen verdoppelt sich alle siebzig Tage, wöchentlich werden neue Behandlungen und Studien für Menschen mit Krebserkrankungen vorgestellt. Gleichzeitig geben die Erfahrungen aller einzelnen Krebspatient:Innen als „Schwarmintelligenz“ wichtige Hinweise auf die Wirksamkeit einer Therapie. Wie unter anderem diese beiden Aspekte wirkungsvoll Hand in Hand gehen und Spitzenmedizin auf kurzen Wegen in die Breite kommt, zeigt dieser Vortrag.

Sie haben den Vortrag verpasst?

Ab 12.10.2021: Veröffentlichung des DNA-Med Netzwerks

Ab 11.10. können Sie sich im neuen DNA-Med Netzwerk anmelden. Folgen Sie hier für dem „Anmelden“-Button und bitte beachten Sie die vorab via E-Mail gesandten Hinweise zur Übertragung Ihrer Daten aus dem Hauptstadt Urologie Projekt.

Netzwerk schafft Zugang zu
innovativer Gentherapie

Finden Sie hier die offizielle Pressemitteilung der AOK Nordost zur Kooperation mit der DNA-Med im Hauptstadt Urologie Netzwerk.

AOK Nordost ermöglicht Zugang
zu Gen-Experten - Vernetzt gegen den Krebs

Auch der Tagesspiegel berichtete im Mai 2021 über den neuen Vertrag zwischen DNA-Med und AOK Nordost. Den vollständigen Artikel finden sie hier.

Neuer Versorgungsvertrag der
AOK Nordost bei Prostata-Karzinom

Dieser Artikel ist im Mai 2021 in der ÄrzteZeitung über das Hauptstadt Urologie Netzwerk erschienen. Erfahren Sie hier mehr über den neuen Versorgungsvertrag der AOK Nordost mit dem Hauptstadt Urologie Netzwerk.

Berlin pilot project brings
precision care to the peripheries

Im Januar 2021 erschien dieser englischsprachige Artikel über das Berliner Projekt Hauptstadt Urologie.

Mit einem Netzwerk
gegen den Krebs

Ende April berichtete das TV-Magazin rbb Praxis aus Patientensicht über das Netzwerk Hauptstadt Urologie. Das Video steht auf rbb-online.de zur Verfügung.

Netzwerk setzt auf
Daten der Patienten

Wie Spitzenmedizin auf kurzen Wegen in die Breite kommt, zeigt das neue Netzwerk „Hauptstadt-Urologie“ mit dem Schwerpunkt Prostatakarzinom. Ein Beispiel, wie digitale Medizin individuelle Behandlungen optimiert.

Lesen Sie hier den Artikel aus der WELT vom 20.03.2020.

Innovation und Spitzenmedizin
für die Peripherie

Zugang zu einer Studie und Spitzenmedizin auch auf dem platten Land? Das Hauptstadt Urologie Netzwerk schafft es für Patienten mit Prostatakrebs, Distanzen und Sektorengrenzen zu überwinden.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel aus der Ärztezeitung vom 01.03.2020.

Projekt „Hauptstadt Urologie“ startet
und soll Krebs präzise besiegen

Die Charité sowie Krankenkassen und Berufsverbände wollen mit dem Projekt individualisierte Krebstherapie für alle Patienten ermöglichen. In der Urologie soll es losgehen.

Hier geht es zum offiziellen Handelsblatt-Artikel vom 28.02.2020.

Krebstherapie: Hauptstadt Urologie Netzwerk
geht an den Start

Jede fünfte aller onkologischen Neuerkrankungen wird als urologischer Tumor lokalisiert. So ist beispielsweise das Prostatakarzinom noch immer der häufigste Tumor bei Männern. Doch wie lässt sich die Behandlung, insbesondere von fortgeschrittenen Erkrankungen, weiter verbessern? Und welche Rolle spielt der Wohnort der Patienten dabei? Um Betroffenen in Berlin-Brandenburg die bestmögliche Therapie bieten zu können, wurde auf Initiative der Charité –Universitätsmedizin Berlin die Plattform Hauptstadt Urologie gegründet. Am 28. Februar 2020 wurde das Netzwerk vorgestellt.

Erfahren Sie mehr in der offiziellen Pressemitteilung der Charité.

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