Das „Deutsche Netzwerk für angewandte Präzisionsmedizin“ (DNA-Med) ist eine gemeinnützige Gesellschaft und Träger des Pilotprojekts „Hauptstadt Urologie”, welches 2020 durch die Charité Berlin und die Berliner Konzeptagentur „Die BrückenKöpfe“ ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, „Spitzenmedizin für alle – überall“ zu ermöglichen, indem man den vielen praktischen Herausforderungen der neuen Ära der Präzisionsonkologie begegnet.
Der medizinische Fortschritt schreitet unaufhaltsam voran. Mit den steigenden Therapie- und Versorgungsmöglichkeiten wächst aber auch das Zuordnungsproblem von Patienten: Welche Therapie ist wann und in welcher Reihenfolge die bestmögliche für den jeweiligen Patienten?
Es fehlt an einem einfachen Zugang für Patienten und Arztpraxen. Gerade die Organisation einer Gensequenzierung stellt eine Arztpraxis vor diverse organisatorische und erstattungstechnische Herausforderungen. So kann es bis zu sechs Monate dauern, bis ein Sequenzierungsergebnis vorliegt. Durch die Optimierung von Prozessen reduzieren wir die Wartezeit für schwerkranke Patienten und vereinfachen die Arbeit der behandelnden Ärzte.
Qualitätsanforderungen und neueste Sequenziertechnologie sichern eine hohe Diagnosequalität für den optimalen Behandlungserfolg. Wir konnten in Berlin-Brandenburg zeigen, dass der Ansatz der Netzwerkmedizin funktioniert. So haben wir für Patienten neue Therapieoptionen entdeckt oder konnten ihnen passende Studien vorschlagen. Zukünftig wollen wir unser Wissen und unsere Erfahrungen möglichst vielen Ärzten und Patienten, auch über die Grenzen Berlin-Brandenburgs hinaus, zur Verfügung stellen.
Das DNA-Med Netzwerk ist aktuell auf das metastasierte Prostatakarzinom beschränkt, die Einschließung weiterer Entitäten wird jedoch zeitnah erfolgen.
Die DNA-Med stellt ihre Plattform bereit, um einen Austausch zwischen diversen Teilnehmern und Institutionen zu ermöglichen. Wir arbeiten dabei mit verschiedenen Kooperationspartnern und Pathologien zusammen. Unser Kompetenzzentrum, welches die Datenanalyse und Therapie-Entscheidung vornimmt, ist aktuell die Klinik für Urologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Als größte gesetzliche Krankenkasse in der Region versichert die AOK Nordost 1,75 Millionen Menschen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie unterstützt das Netzwerk Hauptstadt Urologie / DNA-Med als Initiativpartner und entwickelt das Versorgungsmodell mit uns im Rahmen eines Vertrages für Besondere Versorgung nach §140a SGB V.